SV Blau Weiss '90 Neustadt (Orla) e.V.
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1.Männer : Spielbericht (2007/2008)

Landesklasse
29. Spieltag - 31.05.2008 15:00 Uhr
SV Motor Altenburg   SV BW Neustadt
SV Motor Altenburg 1 : 1 SV BW Neustadt
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Henry Nitschke

Assists

Sandro Plietzsch

Gelbe Karten

Dirk Büchel, Torsten Förster, Daniel Opel

Zuschauer

380

Torfolge

1:0 (17')SV Motor Altenburg
1:1 (70')Henry Nitschke (Sandro Plietzsch)

Starke Auswärtsleistung

Der Durchmarsch von Motor Altenburg in der Landesklasse wurde am vorletzten Spieltag zunächst gestoppt. Natürlich waren 380 erwartungsfrohe Zuschauer im Waldstadion davon enttäuscht. Fast alle hatten dieses Spiel schon als Sieg verbucht und die Aufstiegsfeier für nächste Woche in Erfurt vorgesehen. Doch weil es im Fußball häufig anders kommt als gedacht, ist völlig offen, ob nicht vielleicht gerade deshalb nach dem letzten Spiel Motor wieder vorn steht. Diese Mannschaft hat in den letzten Wochen mit einer unglaublichen Moral alle immer größer werdenden Personalsorgen weg gesteckt, getragen vom unbändigen Aufstiegswillen solcher Spieler wie Rene Eichelkraut, Jens Haprich oder Steffen Munzert. Diese Geschichte muss mit dem keineswegs sensationellen Unentschieden gegen Neustadt nicht zu Ende sein.
Die Neustädter Gäste brauchten noch einen Punkt, um einer möglichen Abstiegsrelegation sicher aus dem Weg zu gehen und diesen Punkt haben sie sich im Waldstadion bei schwüler Hitze redlich verdient. Mit ihren Angriffszügen kamen sie immer wieder gefährlich in die Nähe des Altenburger Tores. Motor merkte man den enormen Druck des nahenden, eventuell erfolgreichen, Saisonendes an. Die Rückrunde hat so viel Kraft gekostet, gerade in diesem Spiel wurde es leider deutlich. Schade dabei, dass nicht alle Spieler die taktische Reife besaßen, dann auch einmal ein solch wichtiges Spiel aus einer kompakten Deckung heraus zu bestreiten und auf „Zu Null“ zu spielen. So geschehen beim Ausgleichstreffer 20 Minuten vor dem Ende, als Motor ausgekontert wurde und selbst ein glänzender Reflex von Ronny Lachky nichts mehr nützte, denn Nitschke versenkte den Nachschuss erbarmungslos mitten ins Altenburger Herz.
Dabei lief es doch zunächst wie gemalt für die Gastgeber. Jens Haprich führte einen Freistoß unmittelbar hinter dem linken Strafraumeck nach 17 Minuten gedankenschnell aus und schlenzte den Ball unhaltbar ins lange Eck. Diese Führung verwaltete Motor geschickt, einige durchaus gut angelegte Spielzüge gaben Anlass, auf weitere Treffer zu hoffen. So bekam Patrick Reichel des Öfteren Szenenapplaus für seine technisch geschickten Einlagen. Einem Schuss von ihm aus 16 Metern halblinks fehlte allerdings die Genauigkeit, so dass der Neustädter Torhüter ohne Probleme aufnehmen konnte.
Nach dem Wechsel schien es, als wollten die Gastgeber die Entscheidung. Haprichs Heber nach 50 Minuten verfehlte sein Ziel nur knapp. Dann brach Rene Kratzsch über rechts durch, doch sein scharfer Ball vor das Tor fand dort keinen Abnehmer. Schließlich hatte der eingewechselte Jörg Böckel die größte Chance nach einer reichlichen Stunde. Von Haprich und Eichelkraut frei gespielt, scheiterte er aus 6 Metern in Mittelstürmerposition am herausstürzenden Torwart der Gäste. Doch insgesamt täuscht diese Schilderung etwas über den wahren Spielverlauf in Halbzeit 2. Die Gäste hielten voll dagegen, erspielten sich ihrerseits Chancen. So hatten sie nach dem Ausgleich selbst die Führung auf dem Fuß, als Reichel den Ball an der Mittellinie vertändelte und der anschließende Konter in die aufgerückte Altenburger Deckung nicht kaltblütig genug abgeschlossen wurde. Motor wirkte durch den Ausgleich wie gelähmt, hatte durch Böckels Kopfball aus wenigen Metern nach einem Reichel- Freistoß von rechts nur noch eine echte Chance. So ging das Unentschieden am Ende vom Spielverlauf her in Ordnung. Im Kampf um den Staffelsieg hat Motor nun die schlechtern Karten, was nichts bedeuten muss. Warum soll es Gera-Süd am kommenden Sonnabend gegen Stahl Unterwellenborn nicht ähnlich ergehen wie Motor heuer. Die spielstarke, traditionsreiche Mannschaft aus Unterwellenborn wird sicher anders dagegen halten als die Retortenmannschaft aus Dachwig, denen bei einem Zuschauerzuspruch von häufig um die 50 bei Heimspielen offenbar jeglicher Leistungsgedanke im Sinne eines fairen Wettbewerbs urplötzlich abhanden gekommen zu sein schien.


Th. Lahr