A-Junioren : Spielbericht (2022/2023)

Punkteteilung in spektakulärem Topspiel

Punkteteilung in spektakulärem Topspiel

„Was ein Spiel!“ Dieser Gedanke müsste bei fast jedem Zuschauer der am 17.05.2023 beim A-Junioren Spiel zwischen dem SV Blau Weiß Neustadt und dem FC Einheit Rudolstadt anwesend war nach Abpfiff im Kopf gewesen sein. Angekündigt als großes Spitzenspiel sollte diese Partie ihr Versprechen mehr als nur halten.

Bei bestem Fußball Wetter ertönte pünktlich 18:45 der Pfiff des Schiedsrichters, welcher den Ring für das Duell zwischen dem Erst – und Zweitplatzierten der KOL 2 frei gab. In den Anfangsminuten übernahmen die Blau Weißen sofort das Steuer und übten mächtig viel Druck auf die Defensive der Einheit aus. Den Ertrag dafür erhielt man in der 11. Minute, als C. Schröter klasse geschickt wurde, am Keeper vorbei geht und zur Führung einschiebt. Doch die Sternenstunde des Stürmers war noch nicht vorbei. Nur wenige Minuten später ergibt sich für ihn fast dieselbe Situation. Ein starker Abschlag von T.Rödiger wird länger und länger. Dieser landet dann zwar in der Rudolstädter Abwehr, doch „Schröti“ erkämpft sich den Ball und steht wieder frei vorm Hüter. Dieses Mal wählt er den direkten Abschluss und erhöht zum 2:0. Ein absoluter Traumstart! Der sollte auch noch länger halten, denn die Neustädter machten es vorne wie hinten stark und wurden ihrer Rolle als Aufstiegsaspirant durchaus gerecht. Jedoch sollte der erste wirklich schwerwiegende Fehler im Spiel sofort knallhart bestraft werden. Rudolstadt leitet mit einem langen Ball einen Angriff ein. T.Rödiger entscheidet sich dazu aus seinem Gehäuse rauszugehen und will die Kugel wieder in die andere Richtung schlagen. Das Vorhaben sollte auch fast gelingen, doch der Klärungsversuch prallt am Gegenspieler ab und der Ball landet beim Top Torjäger J.Hahn, welcher ähnlich wie C. Schröter leichtes Spiel hat und nur noch ins leere Tor einschieben musste. Der Anschlusstreffer also in der 34. Minute. Danach gestaltete sich das Spiel offener und die Orlastädter begannen etwas unsicherer zu werden. Doch es reichte um mit der Führung in die Pause zu gehen.  Darauffolgen sollte eine Halbzeit, welche an Dramatik nur schwer zu überbieten sein dürfte.

Der Startpunkt dieser Achterbahnfahrt der Gefühle war wahrscheinlich der Ausgleich der Gäste in der 55. Minute. Ein Eckball führt nach dem Prinzip: Flanke, Kopfball, Tor zum 2:2. Nur 3 Minuten später dribbelt sich Kapitän P. Wittwer elegant und geschmeidig von der eigenen Hälfte bis zur 16er Kante des Gegners durch, wo er regelwidrig gestoppt wurde. Daraus resultierte ein Freistoß aus halb linker Position. Eine Sache für Standardspezialist M.Raue. Mit viel Gefühl und noch mehr Präzision bringt er das Spielgerät flach im langen Eck unter und sorgt wieder für alte Verhältnisse mit dem 3:2 (58. Minute).  Rudolstadt erwies sich im Gegenzug als willensstarkes Team. So gelang es ihnen in der 76. und 79. Minute durch einen Doppelschlag erstmals in Führung zu gehen. Aber man merkte wie viel Moral und Kampfgeist in der Blau Weißen Mannschaft steckte. Besonders einer sollte sinnbildlich dafür stehen. Erst durch einen Kopfballtreffer nach einem Raue-Freistoß, dann selber aus eigener Überzeugung mit einem Flachschuss aus gut 20 Metern trifft  J.Wahl zum Doppelpack und brachte die Blau-Weißen binnen 2 Minuten (85. Und 87. Minute) wieder mit 5:4 in Führung. Der Sportpark mit seinem rund 150 Zuschauern stand Kopf. Wer jetzt meinte dass der Wahnsinn sein Ende gefunden hatte, sah sich getäuscht, aus Neustädter Sicht sogar etwas enttäuscht. Denn die allseits bekannte Kirsche auf der Torte des Gefühlsdusels setzte der Rudolstädter Angreifer L.Czerwonka mit dem Ausgleich zum 5:5 in der 89. Minute auf. Dies sollte auch der Endstand sein.

Für den neutralen Zuschauer sicherlich ein  Spiel wie es perfekter nicht hätte sein können. Beide Mannschaften haben das Spiel würdig als Spitzenspiel vertreten und bewiesen dass die Aufstiegs- und Meisterambitionen sehr wohl gerechtfertigt sind. Auch wenn das Remis für alle Spieler in der Blau Weißen Spielkleidung wohl gerade nach Abpfiff doch mehr als kleine Enttäuschung wiegt, sollte man sich bewusst sein, dass man in Sachen Ligagewinn noch alles in der eigenen Hand hat. Mit dem an diesem Tag gezeigten Ehrgeiz und Kampfgeist wird dies auch wahrscheinlich nicht mehr so schnell hergegeben.